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Die Geschichte der Rehunger Kirche

Aufgeschrieben aus kirchlichen Unterlagen von Birgit Buchholz

 

Zu welchem Zeitpunkt in Rehungen die erste Kirche gebaut wurde, ist unbekannt. Die erste Aufzeichnung findet sich in dem Archidiakonatsregister bei Wenck:

 

1495 wird Rehungen hier als Pfarrkirchdorf genannt.
1506 wird Rehungen im Archidiakonatsregister bei Stephan als „Pfarrkirchdorf Reungen, Sedes Bleicherode“ genannt. Die Einkünfte des Pfarrers betragen 9 Gulden.
1582

Vor 1582 wurde die Kirche neu erbaut. In der neuen Kirche wurde zuerst Curd Hehrt getauft. Vorher wurde auf dem Anger gerauft. (Der Platz vor der Kirche)

 

Zum Zeitpunkt des Kirchenbaues waren die Rittergutsbesitzer von Worbis die Patronatsherren der Kirche. Damit hatten sie gewisse Rechte, aber auch Pflichten. So haben sie sicher die meisten Kosten beim Bau der neuen Kirche getragen. Sie hatten aber auch das Recht, sich in der Kirche beerdigen zu lassen.

1586

ist der Patron Christoph von Worbis gestorben und in der Kirche beigesetzt. Die Grabplatte wurde bei Bauarbeiten im Jahre 1991 vor dem Altar gefunden.

1631

am 7.August ist Anna Dorothea von Worbis, geb. Knöchin gestorben und am 19. August in der Kirche in Ihr Ruhestädt und Schlafkämmerlein gelegt worden.

1633 hat der Patron Otto Christoph von Worbis zu Rehungen zum Verdruss des Hohensteiner Superindendenten eine Pastor eingesetzt, der weder präsentiert, noch confirmiert war (Heimatbuch von Kolbe)
1655 Auf Ersuchen Graf Ludwig Günthers und seiner evangelischen Untertanen zu Gerterode brachte dieser mit dem Gutsherren und Patron der evangelischen Kirche zu Rehungen, Otto Christoph von Worbis, einen Vertrag zu Stande, der besagte, dass die evangelischen Christen zu Gerterode in kirchen- und christlichen Angelegenheiten mit der Rehunger Kirchengemeinde vereinigt werden. Kirche, Kirchhof und Schule sollten in Rehungen gegen bestimmte Abgaben genutzt werden.
1671 ist der Hoch Edelgeborene und Manveste  Christoph von Worbiß den 20. August gestroben... und von Kleinbodungen hierher geführet ... und zur Rechten des Altares begraben.
1673 ist der Hochedelgeborene und Manveste Otto Christoph von Worbiß den 3. Januar entschlafen und am 12. Februar in der Kirche vor dem Altar neben seiner Seligen Frau beerdigt.
1747 istLandrath Alexander Joh.Otto Friedrichvon Worbis am 19.Januar in die Ruhekammer gelegt worden.

1776

ist der Kirchenpatron Erb- und Gerichtsherr zu Rehungen Forstmeister Georg Wilhelm von Schubbart am 14. May vor dem Altar in der Kirche beerdigt.

 

Im diesem Jahr wurde die neue, heutige Kirche gebaut. Der Rehunger Baumeister Schmicking baute sie in Fachwerkbauweise. Die Einwohner des Ortes mussten viele Stunden bei Bau leisten. Zu dieser Zeit waren sie Tagelöhner und Weber.

1783

starb die erst 13 Jahre alte Tochter des Gutspächters Mehler. Sie wurde in der Kirche, gleich neben der Tür beigesetzt.

 

(Die vorangegangenen Daten wurden dem Rehunger Kirchenbuch durch Pfarrer Wiesemann Friedrichsrode entnommen.)

1815 schenkte der neue Kirchenpatron Herr von Motz der Kirche das Eiserne Kreuz, welches unterhalb der Kanzel befestigt wurde und an die Befreiungskriege erinnert.
1817 schenkte der Kirchenpatron der Kirche den neuen Friedhof vor dem Neuen Tore, der am 16.10.eingeweiht wurde.
1822 wurden in Kirche drei neue Dachfenster gegen Mittag (Süden) und Norden angebracht.
1826 schenkte des Königs Magister der Kirche das gusseiserne Kruzifix und zwei gleiche Leuchter. Es ist anzunehmen, dass es das Kruzifix ist, dass noch heute den Altar schmückt.

1834

schenkte der neue Patron, Senator Fahrenholz, der Kirche eine schwarztuchene Altardecke.
1840 hatte die Gemeinde 478 evangelische und 15 katholische Einwohner.
1851

Die größere der beiden Kirchenglocken war unbrauchbar geworden und zum Umgießen nach Mühlhausen zu Glockengießer Rumpel gebracht worden

 

Das Glockenfest fand am 18. Sonntag nach Trinitatis (Mitte Oktober) statt.

1859

war die alte Orgel unbrauchbar geworden. Nach langem Widerstreben des Patrons Eggert wurde diese durch Orgelbauer Knauf zu Bleicherode für 260 Thaler  hergestellt. Am Sonntag Palmarum wurde sie zum ersten Male gespielt.
1888 wurde von Uhrmacher Weule aus Bockenem die Turmuhr gebaut. Etwa 100 Jahre später wurde sie restauriert und das Zifferblatt vergoldet. Bis heute muss sie täglich aufgezogen werden.
1929

erfolgte eine umfassende Renovierung der Kirche. Durch Kirchenmaler erhielt die bis dahin  sehr schlichte Kirche die Wand und Deckenbemalung. Erst um 1985 erfolgte durch den Maler Herrn Scharr eine Auffrischung des Gemäldes am Ostgiebel. Bis heute erfreuen wir uns an der Schönheit des Kircheninneren.

 

Aus den nun folgenden Jahren sind leider keine Notizen über bauliche Veränderungen vorhanden.

1987 versah Malermeister Kleppek aus Rehungen die Kirche mit einem neuen Außenanstrich, es wurden auch Reparaturen am Dach durchgeführt.
1991

sollten mit freundlicher Unterstützung der Partnergemeinde aus Ense neue Fliesen im Mittelgang der Kirche verlegt werden. Damit verbunden sollte auch ein morscher Träger im Altarraum ausgewechselt werden. Bei diesen Arbeiten wurden vor dem Altar drei große Steinplatten entdeckt. Es waren auf dem Gesicht liegende Grabplatten der ehemaligen Kirchenpatrone. Sie wurden im vergrößerten Altarraum aufgestellt.

 

Auch der ehemals vor der Kirche stehende Taufstein, der schon viele Jahrhunderte alt ist, wurde im Altarraum aufgestellt.